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Jeder Mensch wird gebraucht

Von Christine Fauerbach, Quelle: Wetterauer Zeitung

© cfDie 60-jährige Maria Klink ist Geschäftsführerin des Berufsförderungswerks. Sie wirkt darauf hin, allen Menschen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen.

Maria Klink ist die erste Frau an der Spitze des Berufsförderungswerks Frankfurt (BFW). Sie trägt die Verantwortung für 195 Mitarbeiter und 850 Teilnehmer beruflicher Rehabilitationsmaßnahmen. Sie folgt auf Manfred Thrun und Hartmut Fuchs. Mit beiden führte sie bisher den in Bad Vilbel 1974 eröffneten Dienstleister für die berufliche Rehabilitation. »Mein Part war es, die berufliche Eingliederung als Ziel zu entwickeln«, sagt die gebürtige Friedbergerin. Nach dem Abitur am Augustinergymnasium studierte sie in Fulda erst Sozialpädagogik und dann in Kaiserslautern Betriebswirtschaft. Zunächst arbeitete sie in der medizinischen Rehabilitation und dann bei einer Krankenkasse. Seit 33 Jahren gehört sie zum Team des BFW. Angefangen habe sie dort, weil es möglich war, Teilzeit zu arbeiten. Deshalb habe sie sich nicht zwischen Familie und Beruf entscheiden müssen. Im BFW sind geregelte Arbeitszeiten »Teil des Gesundheitsmanagements«.

»Diese zeitliche Flexibilität hat mir die Chance gegeben, mich am Ende der Teilzeitphase zur Führungskraft weiterzuentwickeln.« Anfang 2010 wurde sie stellvertretende Geschäftsführerin und war gleichzeitig als Leiterin verantwortlich für den Geschäftsbereich Integration/Märkte. Zu ihren Aufgaben gehörte die Vernetzung des BFW nach innen und außen.

Ausbilden fürs digitale Arbeiten

»Ich stelle mich der Herausforderung als Geschäftsführerin, weil ich Zeit dafür habe. Mein Herz ist im BFW. Mir macht es viel Spaß zu sehen, wie man Menschen wieder eine Existenzgrundlage bietet. Sich um Menschen zu kümmern, ist eine erfüllende Aufgabe«, erklärt die 60-Jährige. Es sei ihr Ziel, ihre Mitarbeiter an diese Aufgabe heranzuführen und sie zu motivieren, »das BFW zu ihrem Ding zu machen«. Das Kerngeschäft des BFW sei die berufliche Rehabilitation für die Sozialversicherung von behinderten Menschen, die ihren bisherigen Beruf nicht mehr oder nur noch eingeschränkt ausüben können. »Eine gesundheitliche Einschränkung wegen Erkrankung oder Unfalls kann jeden treffen. Wir eröffnen diesen Menschen durch gezielte, auf ihre Bedürfnisse und ihre Lebenslage abgestimmte Qualifizierungsmaßnahmen neue Perspektiven.«

»Wir wissen perfekt wie wir mit einem Sucht-, körperlich oder seelisch Erkrankten sprechen müssen«, sagt sie. »Der Arbeitsmarkt braucht jeden Menschen, denn es fehlen Fachkräfte.«

Von den derzeit 850 Teilnehmern seien 95 Prozent arbeitslos, wenn sie ins BFW kommen. Die Zahl der knapp über Vierzigjährigen steige stetig an. Deshalb sei die Vernetzung mit Verbänden und Unternehmen wichtig. Das BFW habe auch mit großen Unternehmen wie der Bahn oder Boehringer Ingelheim Verträge und entwickele mit ihnen Wege, wie erkrankte Mitarbeiter beschäftigt werden können. Die Herausforderungen für die Zukunft sieht sie in der Gesundheitsbelastung. Anstelle von Bandscheibenvorfällen und kaputten Gelenken führten heute Stress und psychische Erkrankungen zum Ausscheiden aus dem Arbeitsmarkt. Der andere Sektor sei der durch die Digitalisierung sich wandelnde Arbeitsmarkt. »Wir müssen Berufsprofile anbieten, die in zwei Jahren gefragt sind.« Schwierig sei oft die Neuorientierung für ältere Leute. Hier seien Module wie EDV-Programme interessant.

Fit hält sich Klink mit Spinning, Wandern »das ist gut für die Seele und Entspannung« und Gartenarbeit.

 

 

Wir danken der Wetterauer Zeitung für das Veröffentlichungsrecht dieses Artikels.

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dass mitten im Dunkel der Welt Hoffnung aufscheint.

(Ulrike Scherf)

Ulrike Scherf

Bild: Mit freundlicher Genehmigung von gettyimages / rusm

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